Der Findling Band 1 by Verne Jules

Der Findling Band 1 by Verne Jules

Autor:Verne, Jules [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783822410653
Google: 2I4AAwAACAAJ
Amazon: 3822410659
Herausgeber: Pawlak-Taschenbuch-Verlag
veröffentlicht: 1984-01-14T23:00:00+00:00


– Und ich werd’ es mir verdienen, Herr Martin, versicherte er.

– Er ist ja noch gar so jung, bemerkte die Großmutter.

– Das thut nichts, Madame….

– Ei was, nenne mich Großmutter!

– Nun gut… das thut nichts, Großmutter. Ich will so gern arbeiten….

– Und wirst auch hübsch thätig sein, fiel Murdock ein, den ein so entschlossener Charakter bei einem bisher vom Unglück verfolgten Kinde in Erstaunen setzte.

– Ich danke, Herr Murdock!

– Ich werde Dir lehren, die Pferde zu besorgen, fuhr Murdock fort, und auch darauf zu reiten, wenn Du keine Angst hast….

– O, so gern! jubelte der Knabe.

– Und ich, ich lehre Dir die Kühe zu pflegen, ließ Martine sich vernehmen, und sie zu melken, wenn Du Dich nicht vor ihren Hörnern fürchtest.

– Nein, gar nicht, Frau Martine!

– Ich zeige Dir dann, fiel Sim ein, wie man auf dem Felde die Schafe hütet….

– Ich freue mich schon darauf!

– Kannst Du lesen? fragte der Farmer.

– Ein wenig, und auch ein bischen große Buchstaben schreiben.

– Und rechnen?

– Ja… ich kann bis hundert zählen, Herr Martin.

– Na, sagte Kitty lächelnd, ich werde Dir bis tausend zählen und auch kleine Buchstaben schreiben lehren.

– Ich danke, liebe Frau Kitty!«

Das Kind war thatsächlich zu allem bereit, was man ihm vorschlug. Der Kleine wollte sich offenbar dankbar beweisen für die Wohlthaten, die er bei den wackern Leuten schon genoß und noch zu genießen hoffte. Der kleine Diener der Farm zu werden, dahin strebte zunächst sein Ehrgeiz. Ein Zeugniß für den von Natur ernsten Sinn des Knaben lieferte aber die Antwort, die er dem Farmer gab, als dieser ihn lachend fragte:

»Ei, Findling, Du wirst uns ja ein schätzbarer Helfer sein!…

Die Pferde, die Kühe, die Schafe… ja, wenn Du alles besorgst, bleibt ja für uns gar nichts zu thun übrig. Wie viel verlangst Du denn Lohn?

– Lohn?…

– Nun ja; Du wirst doch nicht ganz für nichts und wieder nichts arbeiten wollen?

– Nein, das nicht, Herr Martin.

– Wie? rief Martine verwundert, außer der Wohnung, Nahrung und Bekleidung verlangt er auch noch Bezahlung….

– Ja, Frau Martine!«

Alle sahen den Knaben an; es schien ihnen, als ob er etwas ganz ungeheuerliches ausgesprochen hätte.

Murdock, der ihn beobachtet hatte, bemerkte aber:

»Laßt ihn doch sich erst erklären!

– Freilich, meinte die Großmutter. Sag’ uns frei heraus, was Du verdienen willst. Baares Geld?…«

Der Findling schüttelte den Kopf.

»Nun… vielleicht eine Krone für den Tag? sagte Kitty.

– Ach nein, Frau Kitty.

– Oder monatlich so viel?… fuhr die Pächtersfrau fort.

– Frau Martine!…

– Also wohl jährlich? meinte Sim, laut auflachend. Eine ganze Krone Jahreslohn….

– Nun, was willst Du denn, lieber Junge? begann Murdock wieder. Ich begreife, daß Du Dir Deinen Lebensunterhalt verdienen willst, ganz wie wir. So wenig man auch empfängt, es sammelt sich endlich doch. Was willst Du also?… Einen Penny… einen Copper täglich?…



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